Zur Entstehung des Pommernliedes

Die Urfassung des Pommernliedes findet sich im Brief Gustav Adolf Reinhard Pompes an die Mutter vom 19. März 1852. Musikalisch diente das im Jahr 1818 veröffentlichte Lied "Freiheit die ich meine" (Carl Groos) als Vorlage.

Adolf Pompe wurde am 12. Januar 1831 in Stettin geboren und besuchte dort das Marienstiftsgymnasium. Später studierte er in Halle an der Saale Theologie und Philologie, wirkte nach kurzer Lehrtätigkeit als Oberpfarrer in Labes, als Superintendent in Lauenburg und in Demmin, wo er am 23. Dezember des Jahres 1889 starb.

Im Lauf der Zeit hat der Text einige Änderungen erfahren. So wurde aus der ursprünglichen Überschrift "Heimath!" das "Pommernlied", aus "Vaterland" "Pommerland". Die Strophen 2 und 3 wurden ausgetauscht, ebenso die Zeile "weiße Möwen wiegen in der blauen Höh´" mit dieser: "weiße Möwen wiegen sich in blauer Höh". Die überlieferte Erstfassung:

Heimath!
  1. Wenn in stiller Stunde Träume mich umwehn, bringen frohe Kunde Geister ungesehn, reden von dem Lande meiner Heimath mir: hellem Meeresstrande, düsterm Waldrevier.
  2. Aus der Ferne wendet sich zu dir mein Sinn, aus der Ferne sendet trauten Gruß er hin: Traget laue Winde meinen Gruß und Sang, wehet leis und linde treuer Liebe Klang!
  3. Weiße Segel fliegen auf der blauen See, weiße Möwen wiegen in der blauen Höh, blaue Wälder krönen weißer Dünen Sand - Vaterland, mein Sehnen ist dir zugewandt!
  4. Bist ja doch das eine auf der ganzen Welt; bist ja mein, ich deine, treu dir zugesellt. Kannst ja doch von allen, die ich noch gesehn, mir allein gefallen, Vaterland so schön!
  5. Jetzt bin ich im Wandern, bin bald hier, bald dort; doch aus allen andern treibt mich´s immer fort, bis in dir ich wieder finde meine Ruh, send ich meine Lieder dir, o Heimath, zu!